Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Lieber Herr Prof. Größke, vielen Dank für die überfreundliche Einführung.
Meine Damen und Herren, ich kann Ihnen natürlich nicht abschlagen, wenn man mich einlädt,
meinem Rektor. Wenn man sich zur Hochschule zugehörig fühlen darf, Herr Größke,
wäre das ja ungehörig. Diese Zugehörigkeit zur Hochschule, die Chance, Studenten zu treffen,
denen ein bisschen was erzählen zu können, manche sagen sogar, was beibringen zu können,
ist für mich eine tolle Gelegenheit, auch deswegen, weil es mich zur Disziplin zwingt,
nämlich zur Disziplin am Stand der Technik zu bleiben. Wenn Sie so sieb, acht Semester haben,
dann wäre es eine schlechte Idee, mit der gleichen Geschichte wie vor zehn Jahren aufzutauchen.
Das würden Sie merken. Also für mich ganz klar ein Disziplinierungsinstrument
und ich hoffe, den Studenten bringt es auch was. Meine persönliche Vernetzung mit der Hochschule,
damit wäre ich beim heutigen Thema, ich will zu Ihnen über Vernetzung sprechen, genauer darüber,
welche Perspektiven die Industrie in einer immer stärker vernetzten Welt hat
und welche wichtige Rolle Wissenschaft und Forschung dabei spielen.
Lassen Sie mich zuerst erklären, was ich mit einer vernetzten Welt meine.
Die grenzüberschreitenden Geschäftsaktivitäten der Kunden, das Internet, Electronic Business,
haben in den letzten Jahren die Welt komplett verändert und damit die Märkte für die Unternehmen.
Die weitreichendsten Veränderungen sind die Geschwindigkeit und Flexibilität,
mit der die Industrie sich bewegen muss. Ein technischer Vorsprung,
der früher vielleicht eine Generation lang verteidigt werden konnte, geht heute in kurzer Zeit verloren.
Von heute auf morgen entstehen neue Kundengruppen mit ganz anderen Bedürfnissen.
Das Marktumfeld wandelt sich permanent, die Bedingungen beim Kunden, aber auch bei Zulieferern und Wettbewerbern.
Neue Wettbewerber tauchen auf und wirbeln die hergebrachte Ordnung der Märkte durcheinander.
Wir haben das in den letzten Jahren mit ein paar neuen Wettbewerbern schmerzvoll erfahren müssen.
Als meine Knotenvermittlungsstelle von Huawei war, wusste ich nicht, wer Huawei ist.
War früher immer von Siemens. Ist jetzt anders. Jetzt von Huawei.
Dazu besteht maximale Transparenz. Also Sie können natürlich feststellen,
für welchen Preis Siemens ein bestimmtes Produkt in China an seine Kunden verkauft.
Und dann mal den Siemens-Vertriebsingenieur damit konfrontieren, warum Sie eigentlich mehr zahlen sollen.
Also maximale Transparenz, ein enormer Druck auf Kosten und Preise, der ständig steigt.
Weltweit wächst die wirtschaftliche Leistung, allerdings mit einer unterschiedlichen Dynamik.
Je nach Wirtschaftsregion. Global Insight prognostiziert für den Zeitraum bis 2015,
gezählt ab 2010, weltweit ein durchschnittliches wirtschaftliches Wachstum von 3,4 Prozent.
Für Deutschland sind es 1,2 Prozent, für die USA 2,6 Prozent und in China 8,2 Prozent.
Und die Welt wächst immer weiter zusammen. Nicht nur durch moderne Kommunikationsmittel,
sondern auch wirtschaftlich und logistisch. Das globale Außenhandelsvolumen hat sich seit 1950 verfärbt sichfacht.
Nahezu jedes Land der Erde nimmt inzwischen teil am internationalen Austausch von Waren, Dienstleistungen, Information.
Der stetig fortschreitende Trend der Globalisierung verändert aber auch politische, gesellschaftliche, ökonomische Strukturen.
Man könnte es auch Machtverhältnisse nennen. Eine solche geöko- ökonomische Verschiebung lässt sich beispielsweise gut in den sogenannten Schwellenländern erkennen.
Dort vor allem in den Brücksstaaten, also Brasilien, Russland, Indien, China, wo gewaltige neue Märkte entstehen,
weil Milliarden von Menschen einen Lebensstandard anstreben, der besser ist als ihr heutiger und der ihrer Eltern.
In diesen Ländern also, die aktuell einen Anteil von 20 Prozent am globalen Bruttoinlandsprodukt auf sich vereinen,
wird in den nächsten fünf Jahren etwa 40 Prozent des weltweiten Wachstums stattfinden.
Und nachdem wir uns kaum an diese Abkürzung der Bricks gewöhnt haben, müssen wir schon die Nächste lernen.
Wissen Sie, was die SEVEC sind? The Second Wave of Emerging Countries.
Länder wie Chile oder Mexiko, Indonesien, Südafrika, aber auch die Türkei und Polen.
Das führt dort zu Wachstum und Wohlstand. Das kann, wenn wir es richtig machen, auch bei uns Wachstum und Wohlstand befördern,
stellt aber die Industrie auch vor ziemlich komplexe Herausforderungen.
Also jetzt erzähle ich Ihnen nichts Neues, wenn ich sage, dass sich Industrieunternehmen fortwährend darum bemühen müssen,
ihre Produktivität zu erhöhen, gleichzeitig nachhaltig zu produzieren, dabei Energie und Ressourcen schonen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:27:42 Min
Aufnahmedatum
2012-07-20
Hochgeladen am
2012-08-01 09:12:05
Sprache
de-DE